Ägypten: „Mit dem Omnipod auf Tauchstation im Roten Meer“

„I will change your mind!“ Unser Guide, der mir eben einen Schnupper-Tauchgang im Tandem angeboten hat, ist sich seiner Sache sicher, meine Zweifel gegenüber dem Unterwassersport aus der Welt zu räumen. Eigentlich wollten wir bei unserem heutigen Bootsausflug nahe Marsa Alam am Roten Meer in Ägypten nur schnorcheln. Und schon das war spektakulär.


Kristallklares Wasser mit 30 Metern Sichtweite unter der Oberfläche. Farbenfrohe Korallenriffe. Unzählige bunte Fische. Darunter dutzende orange-weiß gestreifte Nemo-Fische. Rochen, die eben noch getarnt am Boden liegen, flattern plötzlich davon. Der beeindruckend große Napoleon-Fisch schwebt unbeeindruckt vorbei. Ein Feuerfisch mit filigranen Flossen verschwindet verschreckt in einer Höhle. Danach rudert eine Schildkröte ins Blickfeld. Das Highlight: eine Seekuh im seichten Wasser! Ja, eine Seekuh! Gemächlich lässt sich das circa drei Meter lange Tier mit einem eingefrorenen Dauerlächeln im Gesicht eine gefühlte Ewigkeit mit uns treiben, sinkt bis zum Meeresboden, um dort Staub aufzuwirbeln, sich dann am Grund abzustoßen und um die eigene Achse zu drehen – wie um uns eine besondere Showeinlage als Zugabe zu servieren.

Und nun also auch noch ein Schnuppertauchgang im Tandem. Das geht so: Ich, so hieß es, müsse mich um gar nichts kümmern, sondern nur atmen. Wobei … „nur“ ist untertrieben, weil sehr gewöhnungsbedürftig. Geatmet wird über den Ersatzschlauch der Luftflasche vom Tauchlehrer. Der wiederum trägt seine Flasche wie gewohnt auf dem Rücken und bestimmt – beschwert durch einen zusätzlichen Metallgürtel – für uns beide den Weg, indem er mich an der Taille festhält. Die wichtigsten Zeichen („Okay!“, „Problem!“, „Hoch!“, „Runter!“) sind schnell gemerkt. Los geht’s!

Nein, doch nicht. Den ersten Versuch, als ich vom Tauchlehrer in die Tiefe gezogen werde, musste ich abbrechen. Die ungewohnte Atmung, die in der spannenden Situation natürlich noch schneller und aufgeregter ist als sonst, kombiniert mit dem zunächst stressigen Gefühl, Verantwortung und Kontrolle komplett an den Tauchlehrer abzugeben, tritt zu plötzlich ein.

Wir schweben scheinbar schwerelos
durch eine Traumwelt

Beim zweiten Anlauf klappt es. Und wie. Der Tauchlehrer behielt recht. Man verliert seine Skepsis binnen Sekunden, entdeckt vielmehr die sofortige Ruhe und Faszination der Unterwasserwelt. Muränen, stachelige Kugelfische und noch mehr neue Perspektiven rund um die Riffe belohnen den Mut zum zweiten Versuch. Wir schweben scheinbar schwerelos durch eine Traumwelt.

Wieder an Bord dann der Schreck: Der Pod, den ich am Oberarm getragen habe, ist weg. Das ist ungewöhnlich, weil meine Pods bislang Surfen und sonstige spaßige Action im Meer abkonnten, aber kein Problem. Denn einen Ersatz-Pod habe ich immer dabei. Ganz egal, ob ich bei Freunden koche, bei der Bandprobe, im Kino, in der Arbeit bin oder aber eben einen Bootsausflug im Urlaub mache.

Entspannt ging es also zurück zum Hafen, während ich nicht aufhören konnte daran zu denken, wie speziell die neue Erfahrung war, im wahrsten Wortsinn in eine völlig neue Welt abzutauchen. Ob es für mich bei (m)einer Tauch-Premiere bleiben wird? Ich glaube nicht.

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Ägypten

Reisekoordinaten Ägypten

    • Datum:
  • November 2015
    • Fläche:
  • 1 Mio. km²
    • Einwohner:
  • 87,2 Mio.
    • Bevölkerungsdichte:
  • 87 EW/km²
    • Insulintherapie:
  • CSII
    • Insulinpumpe:
  • Omnipod
    • Insulin:
  • Novorapid