Russland: „Wärmt von Innen: Wodka auf dem Roten Platz“

„MOCKBA“ – die großen, kyrillischen Buchstaben begrüßen uns am Flughafen Domodedovo. Es ist 14 Uhr, es liegt Schnee. Wir sind gerade in Moskau gelandet. In drei Tagen ist Silvester.


Und es ist wie so oft: Die abenteuerliche Spannung ist schlagartig mit voller Wucht da! Denn so sehr man sich auch auf exotische, fremde und neue Begebenheiten und Kulturen vorbereitet – wie etwa, dass in Russland natürlich überall die kyrillische Schrift zu sehen ist: Es bleibt der Überraschungsmoment, wenn man den ersten Schritt in einen neuen Ort, in ein neues Land, in eine neue Kultur setzt.

Moskau also. Das ist beeindruckend: Riesige U-Bahn-Stationen gleichen prunkvollen, unterirdischen Palästen. Man sieht viel Reichtum rund um den Roten Platz mit dem Kaufhaus „GUM“ sowie den aufgemotzten BMWs, Porsches und Land Rovers davor – und genauso viel Armut in den Vororten, wo man alten Ladas auf den Straßen ausweichen muss. Moskau, das ist Geschichte zum Anfassen im Gorki-Park, in dem am Ufer der Moskwa ein Prototyp des russischen Raumtransporters Buran steht (bzw. stand, bis er im Sommer 2014 in die „Ausstellung der Errungenschaften der Volkswirtschaft (WDNCh)“ umgezogen ist). Das ist Zuckerbäcker-Baustil par excellence. Das sind kommunistische und zeitgeschichtliche Relikte wie ein Bunker. Und das ist aktuelle Weltpolitik im Kreml, den wir ebenfalls besichtigten. Moskau ist überraschend – viele, riesige Eislaufflächen durchziehen beispielsweise die russische Hauptstadt – und überraschend wenig international: Mit Englisch kommt man hier nicht weit.

Auf hohen Absätzen durch Schnee- und Eismassen

Vor allem aber ist Moskau Ende Dezember eines: kalt. Während man sich selbst durch Schneemassen und Eisflächen auf den Straßen kämpft, empfindet man beim Anblick der in Pelz gehüllten Moskauerinnen mit hohen Absätzen eine Mischung aus Bewunderung, Verwunderung und Unverständnis.

Mit meiner Insulinpume Accu-Chek Combo am Körper und damit immer nahe der rund 37 Grad Körpertemperatur konnte ich all das unbesorgt mit Zucker im Gepäck erleben – genau wie acht Jahre vorher in Kanada, als ich noch mit Pen gereist bin.

Wenn wir uns also regelmäßig in Cafés geflüchtet haben, um dort warme Mohn-Blinys zu essen (eine Art Pfannkuchen), im Starbucks einen Kaffee oder auf einem Weihnachtsmarkt einen Wodka für die Wärme von Innen getrunken haben, dann lag es sicher nicht daran, dass ich Angst um mein Insulin gehabt hätte. Sondern vielmehr an den minus 10 Grad, bei denen jeder irgendwann friert. Diabetiker genauso wie Nicht-Diabetiker.

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Reisekoordinaten Russland

    • Datum:
  • Dezember 2013/Januar 2014
    • Fläche:
  • 17 Mio. km²
    • Einwohner:
  • 142 Mio.
    • Bevölkerungsdichte:
  • 8 EW/km²
    • Insulintherapie:
  • CSII
    • Insulinpumpe:
  • Accu-Chek Combo
    • Insulin:
  • Novorapid